Für unsere WILDBAGS geht es ab sofort in die Berge und das mit dem gemeinnützigen Verein PATRON, der mit CleanUP Events und Workshops einen Bewusstseinswandel für eine saubere Natur und ein naturverträgliches Verhalten anstoßen möchte und somit zum eigenen Handeln motiviert. Bisher stehen den Teilnehmenden während der CleanUP Days im deutschen, österreichischen und italienischen Alpenraum kostenlose, wiederverwendbare Fabric CleanUP Bags zum Müllsammeln zur Verfügung. Ab sofort kommen nun auch Wild CleanUP Bags zum Einsatz. Wir haben Christian Böhm, Vorstandsvorsitzender PATRON e.V. gefragt wie die Anfänge von PATRON e.V. aussahen, an welcher Stelle es noch mehr Aufklärung zum Thema Müll braucht und wie sie zu der Entscheidung kamen ab sofort auch WILDBAGS in ihren CleanUP Kits anzubieten.
Wie kam es zur Gründung von PATRON e.V. und wie sahen eure Anfänge aus?
Die Geschichte begann damit, als wir 2019 mit unserem Konzept der CleanUP Days im Allgäu starteten. Damals noch mit einer kleinen Gruppe von Freunden, Familie und Gleichgesinnten, die in Ihrer Freizeit ein Event kreieren wollten, das viele Leute für die Natur begeistert und es den Teilnehmenden so einfach wie möglich macht, aktiv zu werden und etwas zum Umweltschutz beizutragen. Nach den ersten beiden Jahren haben wir so viel positive Rückmeldung und Anfragen erhalten, dass wir im dritten Jahr beschlossen haben, unsere CleanUP Days in weitere Regionen auszuweiten. In diesem Zuge entschieden wir uns auch, das Konzept in einen gemeinnützigen Verein zu überführen, um es begeisterten Menschen zu ermöglichen, sich zu engagieren und ein Zuhause für unsere CleanUP Community aufzubauen.
Wie oft veranstaltet ihr CleanUPs, wo finden diese statt und wie kann ich daran teilnehmen?
Unser Ziel ist es in ausgewählten Regionen, jährlich wiederkehrende CleanUP Events zu etablieren, die mit der Zeit zu einem festen Bestandteil in der Region werden und stetig wachsen. Ziel ist es zumindest einmal im Jahr Bewusstsein für ein Problem zu schaffen, welches 365 Tage im Jahr ein Thema vor unserer eigenen Haustüre ist. In 2024 führt die PATRON CleanUP Tour durch sieben Regionen im deutschen, österreichischen und italienischen Alpenraum. Im April führte es uns in den Schwarzwald und nach Garda Trentino. Über den Sommer waren wir in heimischen Gefilden unterwegs: Auf der deutschen Bodenseeseite und im Allgäu, unserem Ursprung. Im September nimmt die CleanUP Tour in Vorarlberg (12.-15.09.) und Südtirol (19.-22.09.) ihren Lauf und endet mit einem 10-tägigen Event in Tirol (27.09.-06.10.). Neben den größeren Tourstopps unterstützen wir zusätzlich CleanUP Gruppenevents - sei es für Unternehmen oder Schulen. Für die Teilnehmer:innen soll das Ganze so einfach wie möglich ablaufen. Auf unserer Homepage sind alle Infos zum Event zusammengetragen und eine Verlinkung auf unsere CleanUP Map eingebaut. Diese ermöglicht einerseits den Impact jeder einzelnen Gruppe zu Visualisieren, indem sie sich über die Map zum Event anmelden und Ihre Route im Anschluss als Pin auf der Karte erscheint. Des Weiteren finden die Teilnehmer:innen auf der interaktiven Karte die Stationen unserer Partner in der Region, wo sie ihr CleanUP Kit, das kostenfreie Equipment zum Müllsammeln, abholen und im Anschluss den gesammelten Müll auch entsorgen können.
Wenn ihr die Zeit von eurer Gründung bis heute betrachtet, habt ihr das Gefühl, dass Menschen aufgeklärter sind im Umgang mit Müll bei sich zu Hause und auch in der Umwelt?
Die Teilnehmerzahlen der letzten Jahre zeigen uns ein stetiges Wachstum und Interesse an unseren Events und der Thematik Müll in der Natur. Ich glaube, dass viele Menschen ein falsches Bild zum Thema haben und denken, dass das Problem weit weg in den Weltmeeren und auf anderen Kontinenten stattfindet. Tatsächlich findet Umweltverschmutzung aber genauso vor unserer Haustüre in Mitteleuropa statt und jede:r von uns hat durch seinen Konsum und sein Verhalten persönlich Einfluss darauf und kann auch als Vorbild für Andere dienen. Außerdem stehen wir gerade in Bergregionen am Anfang einer Kette die Müll über unsere Gewässer in die Meere transportiert und jeder persönlich hier noch die Möglichkeit hat, Einfluss darauf zu nehmen, indem er mit einer simplen Handbewegung diesen Müll frühzeitig auf seinem Weg zum Meer und zu Mikroplastik wieder entfernt. Jeder, der einmal an einem CleanUP teilnimmt, macht diese Erfahrung und integriert sie im besten Fall in seinen Alltag.
An welcher Stelle glaubt ihr, braucht es noch mehr Aufklärung?
Ich glaube, gerade junge Leute sind ausgezeichnete Multiplikatoren, die Themen Müll in Zusammenhang mit Umweltschutz und Ressourcenverschwendung auch wieder mit in ihre Familien nehmen und so noch mehr Menschen erreicht werden können. Daher organisieren wir bei den einzelnen Tourstopps auch Workshops und andere Aktionen, die Alt und Jung zusammenbringen und über die Themen sensibilisieren. Zudem sind wir auch immer wieder mit Workshops und Exkursionen in Schulen zu Gast und arbeiten gerade daran, diese Aktivitäten mit Verstärkung im Team in Zukunft noch stärker in den Fokus zu rücken. Außerdem ist es wichtig den Menschen zu zeigen, dass jede:r einzelne etwas bewirken kann und dass es oft nicht viel braucht, um aktiv zu werden und einen Stein ins Rollen zu bringen. Zum Müllsammeln braucht es "nur" Motivation, einen Müllbeutel und eine Zange. Letzteres wird durch uns und unsere Partner kostenfrei zur Verfügung gestellt und mit Informationen und Sensibilisierung über Naturthemen und positiven Einflüssen wollen wir bei jeder/jedem Einzelnen den Beschützerinstinkt wecken. Denn erst, wenn man etwas kennt, lernt man es zu schätzen und erst dann möchte man es schützen. Wir wollen nicht mit einem erhobenen Zeigefinger auf Menschen zugehen, sondern gemeinsam für die Natur und somit unsere Lebensgrundlage einstehen. Dafür kann es nicht zu viel Aufklärung geben. Und so versuchen wir an allen möglichen Stellschrauben zu drehen, um noch mehr Menschen dazu zu motivieren.
Bisher nutzt ihr wiederverwendbare Fabric CleanUP Bags, wie kam es dazu, dass ihr nach einer Alternative gesucht habt, die eine Einmalnutzung ermöglicht?
Unsere wiederverwendbaren Fabric CleanUP Bags sind klasse. Sie sind robust und setzen ein Zeichen gegen Einwegprodukte. Zudem kann jeder Teilnehmende die Botschaft unserer CleanUP Days mit nach Hause nehmen und das Equipment im besten Fall so oft wie möglich wieder verwenden. Leider ist es momentan schwierig, diese Gewebesäcke aus recyceltem Material zu beziehen. Um unseren Teilnehmenden eine Alternative bieten zu können und unser Portfolio an CleanUP Equipment sinnvoll zu ergänzen, sind wir auf die recycelten Müllbeutel von WILDPLASTIC® gestoßen.
Wie seid ihr auf WILDPLASTIC® gestoßen und was hat euch überzeugt?
Privat haben wir schon lange die Aktivitäten von WILDPLASTIC® auf Social Media verfolgt und spielten schon lange mit der Idee, sich mal zu connecten und in einen kreativen Austausch zu gehen. Die Missionen von WILDPLASTIC® und dem PATRON e.V. ergänzen sich in unseren Augen perfekt und wir freuen uns, gemeinsam unsere CleanUP Kits weiterzuentwickeln. Konkret gesagt gefällt uns die Idee mit einem Produkt, welches aus Müll aus der Natur besteht, weiteren Müll aus der Natur zu sammeln. Ein nächster großer Schritt wäre, unseren gesammelten Müll ebenfalls in die Produktion einspeisen zu können. Dazu müssen wir, denke ich, noch mehr Menschen erreichen, die mit uns Müllsammeln und wir müssten eine Infrastruktur schaffen, um den gesammelten Müll in allen Regionen zur Produktionsstätte von WILDPLASTIC® zu bringen. Das bedarf noch etwas mehr Planung, aber die Idee ist bereits in den Köpfen gesetzt.
Was ist bei der Kooperation herausgekommen und wo genau kommt das neue Produkt jetzt zum Einsatz?
Im ersten Schritt haben wir ein bestehendes Produkt (Müllbeutel) von WILDPLASTIC® gemeinsam für unsere Zwecke adaptiert, damit dieser auf unseren CleanUP Events an die Teilnehmer:innen ausgegeben werden kann. Hier wurden zwei extra Designs angefertigt, ein gesondertes für Südtirol und ein ‘allgemeines’ mit unserem Claim ‘You are PATRON’. Zum ersten Mal kommt es dieses Jahr im September während der Vorarlberg und Südtirol CleanUP Days zum Einsatz. Hier werden wir erste Erfahrungen sammeln und diese für das nächste Jahr mitnehmen. Denn die Wild CleanUP Bags sollen während der PATRON CleanUP Tour 2025 bei allen Tourstopps zum Einsatz kommen.
„Wir vom Patron e.V. freuen uns, mit der neuen Partnerschaft mit WILDPLASTIC® einen Partner gewonnen zu haben, mit dem wir den nächsten Schritt in Richtung Kreislauffähige und ressourcenschonende CleanUP Kits für unsere Teilnehmer entwickeln. Die Kooperation war für uns der nächste logische Schritt. In Zukunft möchten wir aktiv mit WILDPLASTIC® gemeinsame Projekte umsetzen und unser Angebot an CleanUP Kits erweitern und verbessern. Es macht sehr viel Spaß, mit dem agilen und innovativen Team von WILDPLASTIC® an neuen Ideen zu feilen.“ - Christian Böhm, Vorstandsvorsitzender PATRON e.V.
Habt ihr noch Tipps für Menschen, die sich auch gerne engagieren und etwas wie ihr auf die Beine stellen wollen, aber nicht wissen, wie sie damit anfangen sollen?
Wichtig ist in erster Linie, dass man anfängt und seinen kreativen Ideen Raum gibt. Wenn man dann auf Gleichgesinnte trifft, die die Vision mittragen und neuen Input liefern, kann etwas Wunderbares entstehen. Wenn man mir vor unseren ersten CleanUP Days im Allgäu gesagt hätte, wo wir heute mit unserem Verein stehen, hätte ich die Person wahrscheinlich für verrückt erklärt.
Danke an Christian Böhm für das Interview und an das gesamte Team von PATRON e.V. für die gute Zusammenarbeit.
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