WAS IST WILDPLASTIC?
WILDPLASTIC sind wir, ein Team von aktuell 15 Personen mit unterschiedlichen Hintergründen, die das Ziel vereint möglichst viel wilden Plastikmüll aus der Umwelt zu retten. Dafür arbeiten wir mit Sammelorganisationen in Regionen, die besonders stark von der Plastikkrise betroffen sind. Wir kaufen das Plastik von ihnen ab, geben dem Kunststoffmüll dadurch erneut einen Wert und führen es zurück in den Produktionskreislauf indem wir neue Produkte daraus machen wie z.B. unsere WILDBAG. Die erste Mülltüte, die die Welt aufräumt.
UND WAS IST ÜBERHAUPT WILDES PLASTIK?
Wildes Plastik ist all das Plastik, das die Umwelt verschmutzt und solches das abgefangen wurde, bevor es dort landet. Egal, ob auf den Straßen, offenen Deponien, illegalen Müllhalden oder schlicht bei Haushalten in Regionen, in denen es kein ausreichendes Recyclingsystem gibt, um den Müll nicht wieder in die Umwelt gelangen zu lassen.
WAS MACHT EURE PRODUKTE „NACHHALTIGER“, ALS ANDERE?
Unsere Produkte sind unser Weg, unsere Mission zu erfüllen. Mit ihnen versuchen wir wildem Plastikmüll wieder einen Wert zugeben. So versuchen wir Arbeitsbedingungen vor Ort zu verbessern, räumen wildes Plastik auf, bringen es zurück in den Recyclingkreislauf und sparen dabei CO2 ein. Dafür sind wir im engen Austausch mit den Sammelorganisationen und haben zusammen mit unserem Partner Planet A eine Produktlebenszyklusanalyse durchgeführt, um möglichst viel Sicherheit zu haben, dass wir unsere Ziele erfüllen.
IHR IMPORTIERT PLASTIK AUS DEM AUSLAND. DAS KANN DOCH NICHT UMWELTFREUNDLICH SEIN!
Umweltfreundlich im strengsten Sinne ist kein Produkt. Auch keins von WILDPLASTIC. Die Frage ist also eher, wie unsere Produkte im Vergleich zu ähnlichen Produkten abschneiden. Wenn man die Umweltauswirkungen der ähnlichen Produkte vergleicht, dann schneidet die WILDBAG im Durchschnitt besser ab.
UND WARUM IMPORTIERT IHR ÜBERHAUPT PLASTIK? HIER LIEGT DOCH GENUG RUM.
Auch wenn wir häufig Plastik in der Umwelt sehen und gerne (zurecht) über das deutsche Abfallsystem schimpfen, ist das Müllproblem hier sehr viel weniger akut als in den meisten anderen Regionen auf der Welt. Das heißt nicht, dass wir es toll finden, dass der größte Teil des Mülls verbrannt wird. Aber er wird zu sehr großen Teilen gesammelt und landet nicht in der Umwelt.
In den meisten anderen Regionen der Welt ist das nicht so. Es gibt einfach zu viel Müll für die lokalen Abfallsysteme und zu wenige Abnehmer für weniger wertvolle Kunststoffe wie z.B. Folienplastik. Deshalb möchten wir in fairen Partnerschaften einen Markt für dieses Folienplastik schaffen und dafür sorgen, dass weniger Plastikmüll in der Umwelt liegt und die Arbeitsbedingungen für die Menschen, die den Müll sammeln, verbessert werden.
MIT WELCHEN ORGANISATIONEN ARBEITET IHR ZUSAMMEN?
Wir arbeiten mit verschiedenen Sammelorganisationen zusammen und sind gerade dabei langfristige Beziehungen mit einigen von ihnen aufzubauen. Die Bezahlung der Sammler*innen ist von Ort zu Ort und von Organisation zu Organisation unterschiedlich. Was wir sicher sagen können: all unsere Partner zahlen mehr, pünktlicher und ermöglichen ein deutlich stabileres Einkommen, als würden die Sammler*innen nicht mit Sammelorganisationen arbeiten. Zudem bieten sie Bildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Auch die Arbeitsbedingungen für die Sammler*innen sind deutlich besser als ohne Sammelorganisationen.
WIE FINDET IHR DIE SAMMELORGANISATION UND NACH WELCHEN KRITERIEN WÄHLT IHR DIESE AUS?
Wir finden Sammelorganisationen meistens über eigene Recherche oder Empfehlungen. Bei der Auswahl haben wir bestimmte Mindestanforderungen. Für die Lieferung eines ersten Containers haben wir z.B. unsere Cooperation Requirements, denen alle Organisationen zustimmen müssen und einen Fragebogen inkl. vieler Gespräche, um zu verstehen, wie die Organisation arbeitet und ob eine Partnerschaft in Frage kommt.
WIE STELLT IHR SICHER, DASS EURE KRITERIEN EINGEHALTEN WERDEN?
Neben den Gesprächen und Fragebögen, holen wir uns oft auch eine Einschätzung von anderen Organisationen ein. Bis zum ersten Testcontainer findet diese Einschätzung aber remote statt.
Erst nach einem erfolgreichen Test, besuchen wir die Organisationen, um weiter in die Tiefe zu gehen. Später folgen dann externe Audits. Aber an diesem Punkt sind wir noch nicht.
Wichtig ist hier zu verstehen, dass wir nie 100% sicher sein können, dass Organisationen in unserer Lieferkette alle Anforderungen einhalten. Zu einer Partnerschaft gehört auch immer ein gewisses Maß an vertrauen und das Verständnis, dass man nicht alles perfekt nachprüfen kann. Mit unseren Prozessen versuchen wir, je nach Stand der Partnerschaft, ein angemessenes Maß an Sicherheit zu erlangen. Ein Restrisiko bleibt jedoch immer erhalten.
WIE IST DENN DIE ÖKO-BILANZ EURER PRODUKTE?
Alle unsere Produkte schneiden bei den umweltverbundenen Auswirkungen besser ab als der Durchschnitt der Vergleichsprodukte.
KANN DER WILDBAG DENN RECYCELT WERDEN?
Wir designen alle WILDPLASTIC-Produkte (z.B. unsere WILDBAG) so, dass sie recycelt werden können. Praktisch heißt das aber nicht, dass das wirklich passiert.
Wie immer ist das Ganze etwas komplizierter. Es gibt ca. eine Million Gründe, warum das so ist. Beispielsweise wird Restmüll in Deutschland fast immer verbrannt. Es lohnt sich z.B. aus Kostengründen meistens nicht die Mülltüten vorher auszusortieren und zu reinigen, um sie dann zu recyclen. Also wird sie einfach mitverbrannt.
An den meisten dieser eine Million Gründe, können wir und auch du erstmal wenig ändern, außer politisch zu fordern, dass wir die Art Produkte herzustellen und wie wir sie entsorgen grundlegend zu verändern. Vielleicht sieht man sich ja bei der nächsten Demo oder Petition wieder.
HANDELT IHR WIRKLICH NACHHALTIG?
Wir haben eine klare Mission: Den Planeten vom Plastikmüll befreien. Um diese Mission zu erfüllen, haben wir uns als Purpose GmbH gegründet. Das heißt all unser Handeln ist auf diese Mission ausgerichtet und wir können das Unternehmen weder verkaufen, noch vererben. Die Purpose-Stiftung stellt das sicher, indem sie 1% der Stimmrechte am Unternehmen und damit ein Veto-Recht hält. Mehr Infos unter: purpose-economy.org